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137067

(1936) Methodenlehre der Sozialwissenschaften, Wien-New York, Springer.

Zur Problemstellung und Gliederung der Arbeit

Felix Kaufmann

pp. 1-6

Die Hauptschwierigkeiten methodologischer Analysen in den Sozialwissenschaften wurzeln in der übergroßen Mannigfaltigkeit einander überkreuzender und durchdringender Probleme. Während man bei wissenschaftstheoretischen Untersuchungen in der Logik, Mathematik und theoretischen Physik in der Regel eine wohl abgegrenzte Anzahl von Fragen vor sich sieht und daher wenigstens auf kurze Strecken den zu beschreitenden Forschungsweg überblicken kann, lockt in der Theorie der Sozialwissenschaften ein Gewirr von Wegen ins Uferlose. Wer den Methodenstreit innerhalb der wichtigsten unter diesen Wissenschaften, etwa während der letzten fünfzig Jahre, in seinen verschiedenen Spielarten und Phasen verfolgt, wer das Für und Wider und Aneinandervorbei der Lehrmeinungen an sich vorüberziehen läßt, der fühlt sich von der Fülle der Ausgangspunkte, Forschungsziele und Forschungswege zunächst fast überwältigt und erkennt, daß vor allem eins nottut: eine systematische Ordnung der Probleme. Nur eine solche nämlich ermöglicht es, den Gehalt der miteinander in Streit stehenden Thesen, deren für das Verfahren relevanter Sinn allzuoft durch eine mit mehrdeutigen impliziten Voraussetzungen bellastete Terminologie verhüllt wird, ins Licht zu rücken und so die echten methodologischen Divergenzen zu erfassen und zu beurteilen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-7091-6001-5_1

Full citation:

Kaufmann, F. (1936). Zur Problemstellung und Gliederung der Arbeit, in Methodenlehre der Sozialwissenschaften, Wien-New York, Springer, pp. 1-6.

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