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219373

(2019) Werte, Stuttgart, Metzler.

Spekulanten des Geistes

Werte im außermoralischen Sinn

Christoph Zeller

pp. 61-106

Kap. 3 hebt die Bedeutung von Denkern wie Rudolf Hermann Lotze, Friedrich Nietzsche, Franz Brentano, Wilhelm Windelband, Heinrich Rickert, Rudolf Eucken, Max Scheler, Edmund Husserl, Carl Schmitt, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno für die Wertediskurse seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hervor. Am Beispiel von Max Schelers Der Formalismus in der Ethik und die materielle Wertethik werden die Probleme philosophischer Theoriebildung erläutert: Nicht nur Mittel zur Analyse, sondern auch Medium vorgefasster Ansichten, sind Theorien keineswegs objektiv und "wertfrei". Selbst der Übergang von der wertphilosophischen zur logisch-sprachanalytischen Tradition der Philosophie war von vorgefassten Meinungen geprägt. Dabei spielte der Einfluss der Ökonomie eine tragende Rolle. Ähnelte Nietzsches Konzept der "Umwerthung aller Werte" Joseph Schumpeters Idee der "kreativen Zerstörung", so bestand für den Antidemokraten Schmitt die Befreiung vom Wertparadox im "Ausnahmezustand" – der gewaltsamen Setzung von Werten. Das Kapitel zeigt, wie sich die Ideologisierung des Wertbegriffs im Kontrast von politischer Philosophie und Liberalismus vollzog. Abschließend werden am Beispiel von Horkheimers und Adornos Kritik an Husserls Phänomenologie die ökonomischen Bedingungen der Wertphilosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erörtert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04835-6_3

Full citation:

Zeller, C. (2019). Spekulanten des Geistes: Werte im außermoralischen Sinn, in Werte, Stuttgart, Metzler, pp. 61-106.

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