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(1970) Marx und die Verwirklichung der Philosophie, Dordrecht, Springer.
Im marxistischen Denken herrschen zwei Grundgedanken, die sich gegenseitig ausschliessen. Der eine artikuliert die Vorstellung vom universalen Zusammenhang alles Seienden und alles Geschehens; der andere hält die Unabhängigkeit des materiellen Seins vom Bewusstsein energisch fest. In der marxistischen Gnoseologie macht sich darum die eigentümliche Schwierigkeit geltend, dass sowohl die epikureische Eidola-Lehre, als auch der Gesamtzusammenhang das Erkennen erklären sollen. Dieser Widerspruch ist dafür Symptom, dass die marxistische Philosophie in ihrer heutigen Gestalt das Grundproblem des Marxschen Immanenz-Denkens noch nicht gelöst hat1. Schuld daran trägt Lenins reaktionärer Ausbruch in seiner Schrift über "Materialismus und Empiriokritizismus"2, der die vulgäre Wissenschafts-Ontologie des augehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts verherrlichte. Sie ist nicht Marxens Welt.
Publication details
DOI: 10.1007/978-94-017-4847-6_1
Full citation:
Wildermuth, A. (1970). Einleitung, in Marx und die Verwirklichung der Philosophie, Dordrecht, Springer, pp. 1-26.
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