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221996

(1990) Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Das Judentum als Antithese

Christhard Hoffmann

pp. 20-38

Antisemitismus und judenfeindliches Denken in der Gegenwart können ohne Rekurs auf die Vergangenheit des antisemitischen Stereotyps kaum angemessen untersucht werden.Erst eine umfassende Analyse der traditionellen Judenfeindschaft eröffnet die Möglichkeit, Kontinuitäten und Diskontinuitäten zu erkennen und so die spezifischen Merkmale eines Antisemitismus nach dem Holocaust herauszuarbeiten. Die Aufdeckung der Wurzeln des vergangenen Antisemitismus kann zudem dazu beitragen, mögliche Ursachen eines neuen Judenhasses auszumachen und zu beobachten. Die folgende ideengeschichtliche Skizze behandelt in diesem Zusammenhang einen Teilaspekt: Sie beschäftigt sich nicht direkt mit dem Antisemitismus, seiner Ideologie und Verbreitung, sondern fragt allgemeiner nach Vorstellungen, Deutungen und Bildern von Juden und Judentum, die in der deutschen kulturellen Tradition wirksam waren. Ich stütze mich dabei auf Ergebnisse, die ich bei einer Untersuchung zur Darstellung des Judentums in der deutschen althistorischen Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts gewonnen habe (Hoffmann 1988, S. 281 ff.). Entsprechend konzentriere ich mich auf die Sicht und Bewertung des Judentums, wie sie bei der deutschen intellektuellen Elite seit der Aufklärungszeit deutlich wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83731-8_3

Full citation:

Hoffmann, C. (1990)., Das Judentum als Antithese, in W. Bergmann & R. Erb (Hrsg.), Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 20-38.

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