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177081

(2019) Adorno-Handbuch, Dordrecht, Springer.

Die Wunde Freud

Christian Schneider

pp. 338-350

Wenigen ist so sehr das Verdienst zuzurechnen, der Psychoanalyse in Deutschland nach 1945 wieder Gehör und öffentliche Geltung verschafft zu haben, wie Adorno. Ein prominentes Beispiel dafür ist das erste, unter seiner Leitung durchgeführte empirische Forschungsprojekt des nach Deutschland zurückgekehrten Instituts für Sozialforschung. Das Gruppenexperiment, eine Studie, mit der das politische Bewusstsein der Deutschen erforscht werden sollte, lebt von psychoanalytisch inspirierter Hypothesenbildung und Interpretation (Adornos Beitrag in: GS 9/2: 121–324). In der Wissenschaftslandschaft der frühen 1950er-Jahre war das eine Pioniertat. Denn die Psychoanalyse, im NS-Staat als »jüdische Wissenschaft« verfemt, hatte keinen Platz im akademischen Kosmos der Nachkriegsgesellschaft gefunden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05458-6_38

Full citation:

Schneider, C. (2019)., Die Wunde Freud, in R. Klein, J. Kreuzer & S. Mller Doohm (Hrsg.), Adorno-Handbuch, Dordrecht, Springer, pp. 338-350.

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