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Psychopharmakotherapie

Frédéric Cornu

pp. 495-659

Im Verlauf der letzten zehn Jahre haben sich die Behandlungsmethoden von Geisteskrankheiten, neurotischen und psychosomatischen Leiden wesentlich geändert. Körperliche Behandlungsverfahren in der Psychiatrie stützen sich heute vor allem auf eine große Zahl früher unbekannter Medikamente. Die Psychopharmakotherapie hat in kürzester Zeit an Umfang und Differenziertheit in ungeahntem Maße zugenommen. Zwar stellen die modernen Psychopharmaka noch immer keine streng kausal angreifenden Heilmittel dar, sondern sind nach wie vor Substanzen, die in krankheitsunspezifischer Weise im Prinzip entweder beruhigend oder anregend auf zentralnervöse und seelische Funktionen einwirken. Ein Großteil der beruhigenden Pharmaka entspannt jedoch psychisch Kranke auf besondere Weise, indem es weder zu einem erheblichen hypnotischen Effekt noch zu einer toxischen Bewußtseinsstörung kommt, und die stimmungshebenden, anregenden Mittel weisen mehr und mehr eine gezielte Wirkung auf depressive Syndrome und Antriebsstörungen auf. So oder so werden Schwerkranke bereits zu Beginn der Behandlung einer menschlichen Kontaktnahme zugänglich, was nicht nur die besten Voraussetzungen für die Pflege, sondern auch für eine frühzeitige psychotherapeutische Zuwendung und rasch einsetzbare Arbeitstherapie gewährleistet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-00726-6_13

Full citation:

Cornu, F. (1963)., Psychopharmakotherapie, in J. C. Brengelmann, F. Cornu, H. Ey & H. J. Eysenck (Hrsg.), Grundlagen und Methoden der klinischen Psychiatrie, Dordrecht, Springer, pp. 495-659.

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