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204811

(2013) Heimatschichten, Dordrecht, Springer.

Wozu brauchen wir religiöse Orte?

Peter Zimmerling

pp. 473-484

Die außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossene Kirche war jahrhundertelang ein Symbol für die Bedeutung des Raumes im Protestantismus. Die Reformation hat zu einer Entsakralisierung des Kirchenraumes geführt. Er wurde in der Folgezeit weithin rein funktional verstanden. Es wäre ein lohnendes Forschungsprojekt, einmal der Frage nachzugehen, ob die protestantische Entsakralisierung des Kirchenraumes den neuzeitlichen Säkularisierungsprozess der europäischen Gesellschaften beschleunigt hat. In katholischen Gegenden halten demgegenüber bis heute die überall in der Landschaft unübersehbaren Wallfahrtskirchen und Wallfahrtskapellen, Wegkreuze und Kreuzwege die Erinnerung an Gottes Präsenz in der Welt sinnfällig fest: Es gibt eine transzendente Wirklichkeit jenseits des naturwissenschaftlich Wägbaren und Messbaren. Auf die Spitze getrieben wurde die protestantische Tendenz zur Entsakralisierung des Kirchenraumes durch Bauprogramme der 1960er und 1970er Jahre, unsakrale, dafür aber, wie man meinte, menschennahe kirchliche Räume zu schaffen – nach dem Motto: Gemeindehaus statt Kirche.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-04740-5_29

Full citation:

Zimmerling, P. (2013)., Wozu brauchen wir religiöse Orte?, in J. Klose (Hrsg.), Heimatschichten, Dordrecht, Springer, pp. 473-484.

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