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215417

(1997) Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler.

Die historische Ausgangslage

Hans Heinz Holz

pp. 41-69

Zwischen 1500 und 1650 formt sich jene weltanschauliche Grundeinstellung, die, in vielen Varianten sich durchhaltend, heute als neuzeitliche oder moderne bezeichnet wird. Dass in dieser Zeit sich ein neues Prinzip des Weltverhältnisses ausbildete und durchsetzte, ist übereinstimmende Auffassung derer gewesen, die an diesem Wandel teilhatten, ihn mitgestalteten und zu Ende führten. Hegel hat es, den Zusammenhang mit dem Vergangenen und Überwundenen nicht aus dem Auge verlierend, deutlich ausgesprochen: »Die Philosophie der neuen Zeit geht von dem Prinzip aus, bis zu welchem die alte gekommen war, dem Standpunkt des wirklichen Selbstbewusstseins. (…) Dies ist der Standpunkt des philosophischen Bewusstseins überhaupt.«1 Feuerbach hat, mit Blick auf die Befreiung des wissenschaftlichen Denkens und damit auf den emanzipatorischen Charakter dieses Prinzips, dies noch weiter zugespitzt: »Dieses objektive Geistes- und Weltprinzip der neuern Zeit, in dem die Notwendigkeit und der Grund der neuern Er fahr ungs Wissenschaften lag, war aber im allgemeinen kein andres als eben der zur Selbständigkeit und zum freien Selbstbewusstsein gelangte denkende Geist.«2 Mit der Forderung, dass jede Erkenntnis und jede Handlungsregel vor der kritisch prüfenden Vernunft bestehen und gemäss ihren Kriterien sich ausweisen können müsse, erkennen auch wir noch das Prinzip der weltgeschichtlichen Neuzeit an und fügen uns in diese ein.3

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03706-0_2

Full citation:

Holz, H.H. (1997). Die historische Ausgangslage, in Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler, pp. 41-69.

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