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215417

(1997) Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler.

Die beste aller möglichen Welten

Hans Heinz Holz

pp. 378-395

Das umfangreichste philosophische Werk, das Leibniz publizierte, ist die fur die preussische Konigin Sophie Charlotte geschriebene Theodizee, die er fünf Jahre nach dem Tode der koniglichen Freundin und Gonnerin publizierte und die, in vielen Auflagen und bald auch in deutschen Ubersetzungen erschienen1, das Leibniz-Bild der Aufklärung wesentlich pragte. Wenn wir bedenken, wie zuriickhaltend, ja fast scheu Leibniz bei der Veroffentlichung seiner philosophischen Gedanken war, wie wenig er zum Druck aus der Hand gab und wie er das meiste in Korrespondenzen und personlichen Niederschriften fur seine Brief-und Gesprachspartner vergrub—dann werden wir uns betroffen fragen, was es bedeutet, dass Leibniz gerade dieses Mammut-Manuskript verlegen liess, in dem er aufs ausfuhrlichste zu beweisen unternahm, »dass Gott die vollkommenste Welt unter alien moglichen erwahlet und seine Weisheit ihn bewogen habe, das Böse zuzulassen, das zwar damit verbunden gewesen, aber dennoch nicht verhindert habe, dass—alles zusammengerechnet—solche Welt unter alien, die er hätte erwählen können, die beste gewesen wäre.«2 Soll man sagen, Leibniz veranstaltete diese Ausgabe obwohl, oder gerade weil die Darlegungen eingestan-denermassen nicht à la rigueur métaphysique erfolgten, sondern auf das Verstandnis des gemeinen Lesers zugeschnitten waren?

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03706-0_16

Full citation:

Holz, H.H. (1997). Die beste aller möglichen Welten, in Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler, pp. 378-395.

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