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216087

(2019) Handbuch Kultursoziologie 1, Dordrecht, Springer.

Theodor W. Adorno und die Kultursoziologie

Stefan Müller-Doohm

pp. 333-341

Kultur als eigenständige Sphäre des Geistigen, der das authentische Kunstwerk angehört, ist eine historische Errungenschaft der bürgerlichen Gesellschaft und transformiert sich mit dieser im Zuge der Industrialisierung und Kapitalisierung. Kultur wird in der universalen Tauschgesellschaft zur Ware und zugleich Gegenstand der Administration. Adornos Analyse der kulturindustriellen Massenproduktion deckt auf, dass der Kulturkonsum ausschließlich dem Amüsement dient: "Was man den Gebrauchswert in der Rezeption der Kulturgüter nennen könnte, wird durch den Tauschwert ersetzt, anstelle des Genusses tritt Dabeisein und Bescheidwissen, Prestigegewinn anstelle der Kennerschaft. Der Konsument wird zur Ideologie der Vergnügungsindustrie, deren Institutionen er nicht entrinnen kann." (Adorno 1997d, GS Bd. 3, S. 181).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-07616-0_46

Full citation:

Müller-Doohm, S. (2019)., Theodor W. Adorno und die Kultursoziologie, in S. Moebius, F. Nungesser & K. Scherke (Hrsg.), Handbuch Kultursoziologie 1, Dordrecht, Springer, pp. 333-341.

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