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221996

(1990) Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Staat und Minorität

Michal Bodemann

pp. 320-331

Der mittlerweile üppigen Literatur zu Rassismus, rassistischen Vorurteilen und Antisemitismus ist mit wenigen Ausnahmen eines gemeinsam: Sie richtet das Augenmerk auf die Träger des Rassismus; die Objekte des Hasses—in unserem Falle die Juden — spielen dabei im wörtlichen Sinne "keine Rolle" und immer noch zu oft werden auch die gesellschaftlichen und politischen Koordinaten, innerhalb derer sich die Träger des Rassismus bewegen, vernachlässigt. Selbst seit Hannah Arendts brillianter Arbeit über den Antisemitismus (Arendt, 1951/68) hat sich daran nichts geändert. Arendt hatte ja argumentiert, daß der Antisemitismus drei weit verbreitete Erklärungsmuster finde. Das erste assoziiert ihn mit erstarkendem Nationalismus. Dem setzt Arendt entgegen, daß Antisemitismus, wenn überhaupt, so nur historisch — z.B. in Frankreich, Deutschland oder Österreich — mit dem Niedergang des Nationalismus assoziiert werden könne und dieser zumindest als monokausale Erklärung ungenügend sei.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83731-8_16

Full citation:

Bodemann, M. (1990)., Staat und Minorität, in W. Bergmann & R. Erb (Hrsg.), Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 320-331.

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