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221996

(1990) Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Das Erbe des Holocaust im antifaschistischen Deutschland

Robin Ostow

pp. 332-344

Im ersten Drittel dieses Jahrhunderts war Berlin eines der Zentren jüdischen Lebens und der Schauplatz vieler bedeutender Entwicklungen von jüdischem Gedankengut und jüdischen Lebensformen. 1925 standen einer jüdischen Bevölkerung von insgesamt 172672 Menschen1 mehr als hundert Synagogen zur Verfügung, zwölf davon mit mehr als 2000 Sitzplätzen.2 Das Reformjudentum begann von Berlin aus sich zu etablieren, wo seine ersten Institutionen gegründet wurden. 1904 wurde in Berlin die jüdische Frauenbewegung gegründet, und zum ersten Mal in der Geschichte des Judentums bestieg 1928 eine Frau die Kanzel in einer der größten Berliner Reform-Synagogen und hielt eine Predigt. Als Hitler 1933 an die Macht kam, war die jüdische Bevölkerung von Berlin bereits auf 160564 Personen gesunken; und als man im Herbst 1941 mit den ersten Deportationen begann, gab es in Berlin schätzungsweise noch 65 000 Juden. Dreieinhalb Jahre später, als die Alliierten in der ersten Maiwoche 1945 Berlin befreiten, waren kaum noch 7000 Juden in der Stadt am Leben.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83731-8_17

Full citation:

Ostow, R. (1990)., Das Erbe des Holocaust im antifaschistischen Deutschland, in W. Bergmann & R. Erb (Hrsg.), Antisemitismus in der Politischen Kultur nach 1945, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 332-344.

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