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222014

(1972) Studien zur soziologischen Theorie, Dordrecht, Springer.

Der Heimkehrer

Alfred Schütz

pp. 70-84

Die Phäaken setzten den schlafenden Odysseus an der Küste Ithakas ab, seiner Heimat, die er nach 20 Jahren unaussprechlicher Leiden und Kämpfe wieder erreicht hatte. Er erwachte im Land seiner Väter, aber er wußte nicht, wo er war. Ithaka bot ihm einen ungewohnten Anblick; er erkannte nicht mehr die Pfade, die sich in der Ferne hinzogen, die stillen Buchten, die Klippen und Wasserfälle."Stürmisch stand er da auf und schaute ins Land seiner Heimat. / Seufzen mußte er dann; mit niederfahrenden Händen / Schlug er auf beide Schenkel und jammernd sprach er die Worte: /,Weh mir armen ! Ins Land welcher Sterblichen bin ich gekommen?" 1 Daß er aber so lange abwesend war, war nicht der einzige Grund, warum er sein eigenes Land nicht mehr wiedererkannte; zum Teil war es deshalb, weil die Göttin Pallas Athene ihn mit dichtem Nebel umhüllte, damit er unerkannt bliebe, "bis sie ihm alles verriete." So erzählt Homer die Geschichte des berühmtesten Heimkehrers in der Weltliteratur.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-2849-3_4

Full citation:

Schütz, A. (1972). Der Heimkehrer, in Studien zur soziologischen Theorie, Dordrecht, Springer, pp. 70-84.

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