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222286

(2014) Qualitative Forschung, Dordrecht, Springer.

Zukünfte der qualitativen Sozialforschung

Reiner Keller

pp. 167-180

Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, lautet ein wohlbekanntes Bonmot (Karl Valentin und einigen anderen zugeschrieben). Die Geschichte der vergangenen (prognostizierten) Zukünfte fördert sicherlich neben einigen eingetroffenen Erfindungen und Entwicklungen einen umfangreichen Scherbenhaufen und ein ebensolches Kuriositätenkabinett zutage. Das gilt zunächst für alle Wissenschaften. Auch die Sozialwissenschaften haben mit dem, was noch nicht ist, so manche Probleme – und eine nicht unbedingt rühmliche Geschichte. Das liegt nicht nur daran, dass spezifische historisch-sozial situierte Prozesse kurzsichtig als universal oder ultrastabil gedeutet werden, oder dass statistisch ermittelte Trends der Vergangenheit erst unter Absehung von ceterus paribus prognostisch verlängert und dann durch 'schwarze Schwäne" (Taleb 2008) ad absurdum geführt werden. Es hat vielmehr gerade für die Sozialwissenschaften auch wesentlich damit zu tun, was Anthony Giddens (1984) mit Blick auf die Soziologie deren "doppelte Hermeneutik" genannt hat.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-05538-7_10

Full citation:

Keller, R. (2014)., Zukünfte der qualitativen Sozialforschung, in G. Mey & K. Mruck (Hrsg.), Qualitative Forschung, Dordrecht, Springer, pp. 167-180.

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