Newsletter of Phenomenology

Keeping phenomenologists informed since May 2002

Repository | Book | Chapter

197399

(1992) Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Führung

Hermann L. Gukenbiehl

pp. 95-96

bezeichnet eine universelle Form der Ausübung von Autorität, Macht oder Herrschaft, verkürzend auch die Gesamtheit der Inhaber von F.s-Positionen. Vor allem Kleingruppen- und Organisationsforschung haben darauf hingewiesen, daß sich in eingespielten Sozialbeziehungen bei den F.s-Rollen eine Doppelstruktur ausbildet (instrumentelle: Leistungsführer; expressive: Beliebtheitsführer), die auch der Doppelfunktion von F. in Sozialsystemen entspricht (Erreichen von Zielen und Bewältigung der äußeren Situation; Sichern des Zusammenhalts und der inneren Ordnung). Planung, Organisation, soziale Kontrolle und Lenkung sowie Repräsentation nach innen und außen gehören dabei zu den wichtigsten F.s-Leistungen. Die Wirkung von F. auf Zufriedenheit und Leistung wird vom jeweiligen F.s-Stil beeinflußt. Je nach Art und Ausmaß der Lenkung (Kontrolle/Autonomie) und der emotionalen Zuwendung (Wärme/kühle Distanz) unterscheidet man dabei einen autoritären, einen demokratischen und einen laissezfaire Stil. F. und die Übernahme von F.s-Rollen hängen jedoch nicht nur von den persönlichen Eigenschaften des Führers ab, wie die verengende und einseitige Gleichsetzung des Führers mit dem charismatischen, dem mit einer außeralltäglichen Ausstrahlung begabten Führer nahelegt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-14856-2_33

Full citation:

Gukenbiehl, H. L. (1992)., Führung, in , Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 95-96.

This document is unfortunately not available for download at the moment.