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218264

(2013) Historische Musikwissenschaft, Stuttgart, Metzler.

Unfeine Unterschiede

Musikkultur(en) und Musikwissenschaft

Frank Hentschel

pp. 255-265

Drohte der mir vorgegebene Titel nicht ohnehin bereits mit Anspielungen und Multivalenzen überfrachtet zu sein, so wäre vorzuschlagen, dass auch die Musikwissenschaft mit einem optionalen Plural versehen werde: »Unfeine Unterschiede: Musikkultur(en) und Musikwissenschaft(en)«. Dennoch würde ich den Titel umgekehrt gern herunterbrechen, denn das geistreiche Spiel mit Assoziationen und Doppeldeutigkeiten ist einem klaren Gedankengang nicht immer zuträglich, sondern dient nicht selten — und hier sind wir mitten im Thema — lediglich der Erzeugung von intellektuellem Chic. Diesem möchte ich mich entziehen und greife von den Anspielungen des Titels vor allem Pierre Bourdieu auf, dessen ›feine Unterschiede‹1 hinreichend Bodenhaftung erlauben und meiner Aufgabenstellung eine eindeutige soziologische Perspektive zuweisen. Den Titel interpretiere ich daher wie folgt: Welche Abhängigkeit besteht zwischen sozialer Distinktion und Musikwissenschaft? Anders gefragt: Inwiefern schlägt sich die soziale Herkunft derjenigen, die Musikwissenschaft betreiben, in ihren Fragestellungen, Gegenständen, Wertungen und Konstruktionen nieder?

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05348-0_13

Full citation:

Hentschel, F. (2013)., Unfeine Unterschiede: Musikkultur(en) und Musikwissenschaft, in M. Calella & N. Urbanek (Hrsg.), Historische Musikwissenschaft, Stuttgart, Metzler, pp. 255-265.

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