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197898

(2013) Philosophie der Führung, Dordrecht, Springer.

Gerechtigkeit als Fairness

Dieter Frey, Lisa Katharin Schmalzried

pp. 227-248

John Rawls bezeichnet seine Theorie der Gerechtigkeit als "Gerechtigkeit als Fairness ", denn in einer fairen Ausgangssituation entscheidet man über die Grundsätze der Gerechtigkeit. Diese ist – in der Tradition der Vertragstheoretiker – der Natur- bzw. Urzustand. Hier müssen wir uns die Menschen hinter einem Schleier des Nichtwissens denken, d.h. sie sind im Unwissen darüber, welche gesellschaftliche Position sie einnehmen, welcher gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Klasse sie angehören und auch darüber, welche natürlichen Anlagen sie besitzen. In diesem Zustand des Nichtwissens muss nun die Entscheidung über die Grundsätze der Gerechtigkeit gefällt werden. Laut Rawls werden zwei Grundsätze ausgewählt, zum einen der Grundsatz der größtmöglichen gleichen Freiheit und zum anderen ein Grundsatz, der das Unterschiedsprinzip und das Prinzip der (fairen) Chancengleichheit umfasst. Gemäß dem Grundsatz der größtmöglichen gleichen Freiheit werden jedem Menschen das gleiche Maß an Grundfreiheiten zugestanden, die man ihm nicht mehr absprechen kann. Der zweite Grundsatz richtet sich auf die Verteilung von sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten. Das Unterschiedsprinzip besagt, dass eine Ungleichverteilung von Gütern nur dann gerechtfertigt ist, wenn sie dem schwächsten Glied zuträglich ist. Der Grundsatz der Chancengleichheit fordert, dass Ämter und Positionen in einer Gesellschaft gemäß der Chancengleichheit für alle offen stehen und nicht an gesellschaftliche Klassen gebunden sein dürfen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-34439-8_12

Full citation:

Frey, D. , Schmalzried, L. (2013). Gerechtigkeit als Fairness, in Philosophie der Führung, Dordrecht, Springer, pp. 227-248.

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