Newsletter of Phenomenology

Keeping phenomenologists informed since May 2002

Repository | Book | Chapter

200176

(2015) Erziehungswissenschaftliche Diskursforschung, Dordrecht, Springer.

Produktive Unbestimmtheit(en)

Kerstin Jergus

pp. 159-174

"Liebe ist schillernd, magisch, paradox, komplex, rätselhaft und gehört als Konstante zum Erfahrungshorizont des Menschen: Jeder liebt irgendwen oder irgendwas und hat mehr Fragen als Antworten zum Thema ‚Liebe". Liebe weckt Neugier, bewegt und das Denken über dieses mysteriöse Phänomen wird so schnell nicht obsolet" (Niekrenz 2008: 11). Das Zitat der Soziologin Yvonne Niekrenz bietet eine erste Annäherung an das Phänomen des Sprechens über Liebe und Verliebtheit: Hier wird eine Vielzahl von Bestimmungen zugewiesen – bspw. anthropologische Konstante, bedeutsames Thema, unerschöpflicher Gegenstand, etc. – und diese Diffusität führt zu einer gewissen Faszination der Thematisierung von Liebe und Verliebtheit. Zugleich erzeugen die endlosen Thematisierungsmöglichkeiten auch ein Spannungsfeld, denn in der Vielzahl an möglichen Charakterisierungen ist auch das Scheitern einer letztlichen Bestimmung impliziert. Eben diese Dynamik zwischen Bestimmung und deren Scheitern reizt zu erneuten definitorischen Bemühungen. Das Sprechen über und von Liebe eröffnet damit einen Thematisierungsraum, der nicht von Eindeutigkeiten, sondern von der Bewegung zwischen Bestimmung und Unbestimmbarkeit lebt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-18738-9_8

Full citation:

Jergus, K. (2015)., Produktive Unbestimmtheit(en), in S. Fegter, F. Kessl, A. Langer, M. Ott, D. Rothe & D. Wrana (Hrsg.), Erziehungswissenschaftliche Diskursforschung, Dordrecht, Springer, pp. 159-174.

This document is unfortunately not available for download at the moment.