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201553

(2013) Kommunikativer Konstruktivismus, Dordrecht, Springer.

"Deine Stimme gegen Armut"

Zur kommunikativen Konstruktion eines globalen Problems

Angelika Poferl, Verena Walter

pp. 235-256

Die eingangs zitierten Worte der US-amerikanischen Politiktheoretikerin Amy Gutmann deuten an, was in einer plural verfassten Welt und aus ‚kommunikationskonstruktivistisch" aufgeklärter Sicht selbstverständlich ist. Es gibt verschiedene Arten und Weisen, über Armut zu sprechen; das heißt, es gibt verschiedene Arten und Weisen der Akzentuierung der mit Armut verbundenen Merkmalsbeschreibungen und Einzelphänomene, der Identifizierung und Interpretation materialer und sozialer Bedeutungskomponenten, der Suche nach verursachenden Faktoren und ‚Lösungsansätzen", der Skandalisierung, Moralisierung, Politisierung oder auch Bagatellisierung des Problemcharakters von Armut, nicht zuletzt der Problematisierung selbst, also der gesellschaftlichen Markierung von Armut als einem Sachverhalt, der gegebene symbolisch-institutionelle Ordnungen und moderne Ideale von Gleichheit, Gerechtigkeit, Teilhabe und des Anspruchs auf einen gewissen Lebensstandard mehr oder minder empfindlich stört oder zumindest vorübergehend irritierend: im Anblick eines vor Hunger ausgezehrten, sterbenden Kindes, eines im Müll nach Nahrung suchenden Alten, einer Bettlerin am Straßenrand und anderer, sei es unmittelbarer, sei es massenmedial vermittelter Begegnungen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-19797-5_10

Full citation:

Poferl, A. , Walter, V. (2013)., "Deine Stimme gegen Armut": Zur kommunikativen Konstruktion eines globalen Problems, in R. Keller, J. Reichertz & H. Knoblauch (Hrsg.), Kommunikativer Konstruktivismus, Dordrecht, Springer, pp. 235-256.

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