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212055

(2009) Soziologie als Möglichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Simmels "Geheimnis" als Entdeckung des sozialkonstitutiven Nichtwissens

Ingo Meyer

pp. 115-134

"Das Geheimnis und die geheimen Gesellschaften" zählt zu den attraktivsten Kapiteln der Simmelschen Soziologie von 1908. Seine Themenwahl erscheint nur auf den ersten Blick apart: wenn angenommen wird, dass Wissenschaft umstandslos mit "Aufklärung", Problemlösung oder gar simpler Addition von Wissensbeständen gleichzusetzen wäre. Zudem verspricht die Lektüre des "Geheimnisses' eine willkommene Abwechslung im Leben des soziologischen Schreibtischtäters — wäre Simmels Essay über das "Abenteuer" ähnlich gehaltvoll wie das hier zur Debatte stehende Segment (was nicht der Fall ist), er dürfte sich zumindest ähnlichen Zuspruchs erfreuen. Im Folgenden geht es nur um den ersten, interaktionistischen Teil des Textes. Der Abschnitt über die "geheimen Gesellschaften", eher die Gruppen- und Organisationssoziologie adressierend, bleibt unberücksichtigt: Verdeutlicht werden soll die spezifische Aufbauleistung des Nichtwissens von der Interaktion als Urzelle jedweder Sozialität bis hinauf zum modernen Funktionssystem der Wissenschaften. Dass im Ganzen eher locker gestrickte Argumentationsverläufe versucht werden, darf beim notorisch polysemischen "Geheimnis' nicht verwundern; ließe sich erfolgreich an bereits vorhandenes Theoriematerial erinnern, wäre viel gewonnen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91437-4_7

Full citation:

Meyer, I. (2009)., Simmels "Geheimnis" als Entdeckung des sozialkonstitutiven Nichtwissens, in C. Rol & C. Papilloud (Hrsg.), Soziologie als Möglichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 115-134.

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