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218871

(2014) Bilder in historischen Diskursen, Dordrecht, Springer.

Die Produktion des Sichtbaren im Verborgenen

Diskursordnungen der Pressefotografie, ca. 1900–1930

Malte Zierenberg

pp. 173-194

Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der Rede von der "Macht der Bilder", dass sie die Frage nach der Macht über die Bilder verdeckt. Oder, um es mit dem Fototheoretiker Patrick Maynard zu sagen: "[A]lmost all writing about photography in our times tends to begin with the alleged nature of the product rather than with its production and use." Insbesondere all jene millionenfach reproduzierten Pressefotografien aber, welche die Welt seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert nicht nur abbildeten, sondern auch hervorbrachten – ganz gleich, ob sie nun einen Staatsbesuch oder eine Szene aus dem Vietnam-Krieg zeigten –, wurden produziert, bearbeitet und verbreitet. Doch nur selten rücken das Machen und die Macher dieser Bilder in den Fokus der Forschung. Wenn in der Rede von der "Macht der Bilder" Pressebilder gemeint sind und Akteure genannt werden, dann interessieren in der Regel die Schurken des Gewerbes: Propagandisten und Fälscher, die dem Publikum ein verzerrtes Bild vermitteln, durch trügerische Ausschnitte die historische Realität verfälschen, Personen in die Geschichte hinein- oder auch wegretuschieren. Die alltägliche massenmediale Produktion des Sichtbaren durch professionelle Akteure und Bildagenturen wird damit nicht erfasst.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-05398-7_7

Full citation:

Zierenberg, M. (2014)., Die Produktion des Sichtbaren im Verborgenen: Diskursordnungen der Pressefotografie, ca. 1900–1930, in F. X. Eder, O. Kühschelm & C. Linsboth (Hrsg.), Bilder in historischen Diskursen, Dordrecht, Springer, pp. 173-194.

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