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219403

(2014) Spurensuche, Dordrecht, Springer.

Wahrheitszumutungen im Feld konstruktivistischer Theorien der Politik

Die Erzählungen von Niklas Luhmann und Michel Foucault im Vergleich

Thorsten Schlee

pp. 137-153

Konstruktivistische Theorien der Politik unterstellen für sich keinen privilegierten Zugang zu außerkommunikativen Wirklichkeiten, der ihnen Halt bieten könnte. Auch diskursintern verzichten sie auf eine vielleicht wissenschaftlich auffindbare oder verfahrensmäßig herzustellende, überwölbende Rationalität. Diskurse reproduzieren ihre eigene Regelhaftigkeit, die vom Standpunkt eines abweichenden Regelsystems inkommensurabel bleibt. Ohne externe Wahrheitskriterien und ohne Einheitspotentiale in Vernunft und Sprache schreiben sich konstruktivistische Theorien der Politik in das diskursive Gewimmel ein. Was aber bedeutet diese Haltlosigkeit für den Status des eigenen Sprechens und der eigenen Wissenschaft? Der vorliegende Beitrag zeigt zwei unterschiedliche Wege auf, wie konstruktivistische Theorien der Politik, die sich in symbolischen Feldern bewegen, sich selbst in diese Felder einschreiben. Luhmann´sche System- und Foucault´sche Diskurstheorie vollziehen diese Operation auf denkbar unterschiedliche Art und Weise. Die abweichende Verortung des eigenen Sprechens mag zunächst wissenschaftstheoretische Setzung sein, zeitigt aber genauso politisch-normative Folgen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-02720-9_7

Full citation:

Schlee, T. (2014)., Wahrheitszumutungen im Feld konstruktivistischer Theorien der Politik: Die Erzählungen von Niklas Luhmann und Michel Foucault im Vergleich, in R. Martinsen (Hrsg.), Spurensuche, Dordrecht, Springer, pp. 137-153.

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