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220358

(2017) Quanten – Evolution – Geist, Dordrecht, Springer.

Aufgabe und Charakter von Erkenntnistheorie

Dirk Eidemüller

pp. 181-186

Wie jede andere philosophische Disziplin lässt sich auch die Erkenntnistheorie durch die Fragen charakterisieren, die sie zu beantworten sucht, von denen sie dies zumindest vorgibt oder auch deren Beantwortbarkeit sie abstreitet – je nach Konstruktion des theoretischen Gebäudes und seiner Grundannahmen, innerhalb derer die einzelnen Schulen der betreffenden Disziplin argumentieren. Die Fragen, die sich der Mensch in Bezug auf seine Erkenntnis oder die anderer Menschen stellt, hängen natürlich von seinem Weltbild ab, welches wiederum eine kulturelle und eine individuelle Prägung besitzt. Das Ziel einer ausformulierten Erkenntnistheorie kann es somit nur sein, den Einzelnen und seine Gesellschaft – oder besser: den Einzelnen in seiner Gesellschaft – über die Natur menschlichen Wissens, über den Erwerb und die Geltung neuer Erkenntnisse aufzuklären. Darüber hinaus stellt sich die Frage, inwieweit eine erkenntnistheoretische Konzeption von alltäglichem und wissenschaftlich erworbenem Wissen ein durchdachtes Weltbild bieten kann, das in sich widerspruchsfrei ist, in Einklang mit möglichst vielen Einzelerkenntnissen oder auch umfassenden Theorien steht sowie plausible Ansichten zur Lösung von Problemen liefert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-49379-3_8

Full citation:

Eidemüller, D. (2017). Aufgabe und Charakter von Erkenntnistheorie, in Quanten – Evolution – Geist, Dordrecht, Springer, pp. 181-186.

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