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221966

(2015) Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler.

Filmwissenschaft

Wulf Kansteiner

pp. 81-93

Film und Moderne sind eng miteinander verbundene und deshalb schwer verhandelbare Begriffe. Erstens ist der Film eine zentrale Komponente der technologischen Innovationen, die die Moderne ausmachen und deshalb selbst eine Ikone der Moderne wie z. B. die Eisenbahn, die Fabrik und das Auto. Zweitens ist der Film neben der Photographie der wichtigste mediale und soziale Ort, an dem diese Ikonographie und die dynamische visuelle Kultur der Moderne zum Ausdruck kommt und rezipiert wird. Drittens ist das Kino folglich eine wichtige Lehranstalt der Moderne, weil es den Menschen beigebracht hat, was es heißt, modern zu sein und modern zu agieren. Und viertens verbinden sich mit den Begriffen und Erfahrungswelten von Moderne und Film ausgeprägte Gefühle der Wehmut und Wertschätzung, denn beide scheinen — bis heute hoch geachtet — ihren Zenit überschritten zu haben. Gerade weil sie eine gewisse Patina angesetzt haben, gewähren die Bilder und Geschichten des Kinos besonders authentisch erscheinende Einblicke in die Geschichte der 20. Jh.s. Der Film ist unser kollektives Gedächtnis der westlichen Moderne.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05332-9_8

Full citation:

Kansteiner, W. (2015)., Filmwissenschaft, in F. Jaeger, W. Knöbl & U. Schneider (Hrsg.), Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler, pp. 81-93.

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