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199239

(2006) Aspekte des Weber-Paradigmas, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die in diesem Band versammelten Aufsätze sind dem weberianischen Forschungsprogramm verpflichtet, wie es von Wolfgang Schluchter in der Interpretation und der Explikation der verstehenden Soziologie von Max Weber entwickelt wurde. In theoretischer Hinsicht bedeutet die "Verpflichtung" keine Immunisierung, sondern eine kritische Prüfung und Weiterentwicklung seiner Annahmen. Bei der empirischen Arbeit entsteht die "Verpflichtung" nicht durch die Übernahme konkreter Theorien, sondern durch die Anwendung seines methodischen Instrumentariums. Das Immunisierungsverbot bedeutet jedoch nicht, dass das weberianische Forschungsprogramm keinen harten Kern aufweist, "der zunächst nicht zur Disposition steht" (Schluchter 2005: 10). Die Auffassung von Soziologie als einer empirischen Wissenschaft, "welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will" (Weber 1976: 1), erweist sich als seine — wenigstens ansatzimmanent — kritikfeste Voraussetzung. Auf diesem Fundament bauen speziellere methodische, handlungs-, ordnungs- und kulturtheoretische Annahmen auf. Die methodische Eigenart des Ansatzes besteht im methodologischen Individualismus, in der Theorie des verstehenden Erklärens und im idealtypischen Verfahren. Das spezifische handlungstheoretische Merkmal besteht in der Annahme der dualen Rationalität des Handelns. Die Ordnungstheorie steht im Kontext sozialstruktureller Analysen. Eine zentrale Rolle im weberianischen Forschungsprogramm spielt die Kultur, welche die Sinngrundlage der Institutionalisierung und der Handlungsorientierung bestimmt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90121-3_1

Full citation:

Albert, G. , Bienfait, A. , Sigmund, S. , Stachura, M. (2006)., Einleitung, in G. Albert, A. Bienfait, S. Sigmund & M. Stachura (Hrsg.), Aspekte des Weber-Paradigmas, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 7-18.

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