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204767

(2006) Bildung und Anerkennung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Fazit

Krassimir Stojanov

pp. 223-224

Aus der zurückblickenden Sicht des Autors lässt sich der "Ertrag" der begriffs-analytisch-rekonstruktiven Arbeit in dieser Studie in zwei Schlussfolgerungen zusammenfassen: Erstens setzen individuelle Bildungsprozesse, verstanden als Parallelvorgänge von Selbst-Entwicklung und Welt-Erschließung, kontinuierliche Erfahrungen mit drei Formen intersubjektiver Anerkennung voraus, nämlich Empathie, moralischer Respekt und soziale Wertschätzung. Dabei ist für Bildungsprozesse jene spezifische Version der sozialen Wertschätzung besonders und unmittelbar relevant, die in diesem Buch als "kulturell-biographische Anerkennung" bezeichnet wird, und die eine Synthese der Formen der Empathie und des moralischen Respekts darstellt. Diese Intersubjektivitätsform besteht aus zwei zentralen Dimensionen: der Wahrnehmung der ursprünglich persönlich-partikularen Bedürfnisse und Ideale des Einzelnen und der Anerkennung seines Potentials, diese Bedürfnisse und Ideale zu "konzeptuellen Inhalten" (Brandom) im Rahmen seiner Partizipation an einer universalistisch entgrenzten Diskurs- und Argumentationsgemeinschaft propositional (und das heißt: transformierend) zu artikulieren. Es handelt sich hierbei um eine Artikulation, welche dem Vorgang der individuellen Wissensgenerierung zugrunde liegt, und welche die Beherrschung einer wissenschaftsförmigen, begrifflich strukturierten Sprache erfordert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90376-7_6

Full citation:

Stojanov, K. (2006). Fazit, in Bildung und Anerkennung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 223-224.

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